BMBF-Projekt senseBox ist CeBIT Innovation Award Finalist

Open Innovation
26.01.2017
Erstellt von VDI Technologiezentrum GmbH

„Open Innovation“-Ansatz überzeugt Jury / Finalisten stellen sich Journalisten in Hannover vor.

Thomas Bartoschek auf der CeBIT Bühne
Bild 1: Thomas Bartoschek, Projektleiter des senseBox-Projekts, während seines zweiminütigen Pitches auf dem CeBIT Press Preview. Bild: VDI Technologiezentrum GmbH, Janto Trappe

„Ideen finden Anwendung“ – unter diesem Motto stand die Ausschreibung zum CeBIT Innovation Award 2017. Unter den vier Finalisten ist die senseBox, ein Projekt, das seit April 2016 das Bundesforschungsministerium finanziell unterstützt. Jetzt konnten die Finalisten sich in einer Press Preview in Hannover im Vorfeld der CeBIT 2017 über einhundert Journalisten aus der ganzen Welt vorstellen.

Luftdruck, Temperatur oder UV-Strahlung sind Umweltfaktoren, die unser Leben tagtäglich beeinflussen. Sie betreffen jeden in seiner persönlichen Umgebung. Aber nicht immer sind solche Informationen auch für alle zugänglich und für jeden Ort in Deutschland vorhanden. Mit der senseBox kann jeder zum Forscher in eigener Sache werden. Der Do-it-Yourself-Bausatz enthält einen Minicomputer und optische Sensoren zur Messung von Beleuchtungsstärke („Helligkeit“), UV-Licht, Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit.

Aktuell arbeiten die Entwickler der senseBox, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Geoinformatik an der Universität Münster, an dem nächsten Hardware Update. Dann soll die kompakte Citizen Science Messstation um einen photonischen Feinstaubsensor (mit einer Laserdiode) und eine Kamera erweitert werden. Auch eine zweite Erweiterung zur Messung von Wasserqualität wird gerade fleißig erforscht.

Während des Presseevents im Vorfeld der CeBIT 2017 hatte Projektleiter Thomas Bartoschek in einem 120 Sekunden „Elevator Pitch“ die Möglichkeit, die Medienvertreter aus der ganzen Welt von der senseBox zu überzeugen. „Das Tolle an dem Bausatz: er ist für jeden erschwinglich und außerdem auch für Laien gut zu verstehen – dank des mitgelieferten Lern- und Lehrmaterials“ erklärt Bartoschek. „Wir haben schon jetzt in unseren Workshops mit Kindern und Jugendlichen die Erfahrung gemacht, dass die SenseBox das Potential hat, für Spaß an MINT-Fächern zu sorgen, die Faszination am Programmieren zu wecken, die Leidenschaft für das Messen und Auswerten von Umweltdaten zu schüren und das Interesse an Umweltphänomenen zu fördern.“

„Open Source“-Ansatz: Umweltdaten für jedermann

Das Projekt verfolgt außerdem einen Open Source Ansatz: Die gemessenen Werte und gesammelten Daten können über die „openSenseMap“ im Internet eingestellt werden. Es entstehen Messreihen in einer Detailgenauigkeit, die ein einzelnes Forschungsprojekt gar nicht liefern kann – und das noch öffentlich zugänglich für alle. Jeder kann so eigene lokale Umweltforschungsfragen stellen und Antworten suchen.

Die Jury des CeBIT Innovation Awards haben die senseBox-Macher von ihrem Projekt beeindruckt: „Der CeBIT Innovation Award ist inzwischen ein fest etablierter Programmpunkt der Start-up- und Entwicklerszene in Deutschland. Die Nachwuchsforscherinnen und Entrepreneure haben uns abermals mit innovativen Zugängen sowie Konzepten für die intuitive und alltagsnahe Bedienbarkeit von IT-Anwendungen überzeugen können“, kommentierte die Juryvorsitzende Prof. Dr. Gesche Joost, Designforscherin an der Universität der Künste Berlin und Internetbotschafterin der Bundesregierung, die Gewinnerprojekte.

Preisverleihung auf der CeBIT im März

Welchen Award genau die Macher der senseBox gewonnen haben, erfahren Sie auf der Cebit 2017, die vom 20. bis 24. März in Hannover stattfindet. Fest steht schon heute, dass sie ihr Projekt am Stand des Bundesforschungsministeriums in Halle 6 (Stand A34) ausstellen werden.

Das Projekt senseBox wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Förderinitiative „Open Photonics“ finanziert. Mit ihr möchte das Ministerium neue Formen der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft mit Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen. Die Idee: mit „Open Innovation“-Ansätzen neue Innovationspfade und -potentiale für die Photonik erschließen.

Thomas Bartoschek im Gespräch mit CeBIT-Besucher
Bild 2: Die senseBox besteht aus kleinen Platinen, an die verschiedene Sensoren gesteckt werden können (in den Händen rechts). Die gesammelten Daten werden live in die Internetkarte openSenseMap übertragen (Bildschirm links). Bild: VDI Technologiezentrum GmbH, Janto Trappe