Neue Projekte im Juni

Forschung
01.06.2020
Erstellt von Photonik Forschung Deutschland

Im Juni starten wieder spannende neue Projekte, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Photonik Forschung Deutschland“ fördert.

Ein Startblock auf einre Laufbahn
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Im Rahmen der Wissenschaftlichen Vorprojekte (WiVoPro) startet das Projekt AeRa-digital der Technischen Universität Bergakademie Freiberg. Ziel ist die Erforschung einer neuartigen Messanordnung, um Flüssigkeiten mittels Raman-Spektroskopie zu analysieren. Getestet wird dies am Prozess der Essigsäureherstellung. Als eine der wichtigsten  Industriechemikalien wird Essigsäure in der Lebensmittelindustrie, als Entkalkungsmittel und als Grundstoff für Polymere in der Industriechemie eingesetzt. Ist das Verfahren erfolgreich, kann es auch in anderen Bereichen der verfahrenstechnischen Industrie eingesetzt werden und Produktqualität, Produktsicherheit und Ressourceneffizienz im Produktionsprozess auch bei kleinen Produktmengen verbessern.

Ein weiteres WiVoPro ist VIOLET (Vollintegrierter Optisch-Locked Elektronischer Transmitter). Darin erforscht das Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik (IHP) einen monolithisch integrierten Transceiver-Chip, der eine Antenne zur Umsetzung eines eingehenden optischen Signals in ein ausgehendes Funksignal beinhaltet. Der Chip soll eine drahtlose Signalübertragung bei hoher Datenrate (10 GBit pro Sekunde) ermöglichen. Eine solche drahtlose Übertragung im Bereich kurzer Reichweiten ist aktuell zwar bereits möglich, benötigt jedoch meist mehrere Komponenten und ist daher vergleichsweise teuer. Der neue Chip verbessert die Integration der erforderlichen funktionalen Einheiten und erhöht somit die Wettbewerbsfähigkeit solcher drahtloser Übertragungsweisen.

Im Projekt mu-MLE (Miniatursierte Multi-Laser-Engine) erforschen die TOPTICA Photonics AG, die innolume GmbH und die Carl Zeiss Microscopy GmbH neuartigen Strahlquellen für robuste und kompakte Lasersysteme auf Halbleiterbasis für Anwendungen in der Mikroskopie und Quantenoptik. Heutige Laser im sichtbaren Spektralbereich sind aufgrund ihrer Bauart nicht weiter miniaturisierbar. Zudem ist der Stromverbrauch sehr hoch und die Geräte können nur in klimatisierten Laborräumen eingesetzt werden. Vision des Projekts ist die Reduzierung der Komplexität der Laserlichtquellen auf Größe und Form einer herkömmlichen Grafik-Einschubkarte für den Steuerungsrechner. Dazu untersucht das Projekt neuartige Formen der Mikromontage von optischen Komponenten und Halbleitern. Die Förderung erfolgt im Rahmen der Maßnahme KMU-innovativ.

Die Einreichung von Projektskizzen im Rahmen der Wissenschaftlichen Vorprojekte (WiVoPro) und der Maßnahme KMU-innovativ ist laufend möglich. Weitere Maßnahmen mit laufender Einreichungsfrist finden Sie hier.